Schuppenflechte (Psoriasis)

Typisch für Psoriasis (Schuppenflechte)

Die Schuppenflechte, auch als Psoriasis bekannt, ist eine chronisch-entzündliche und nicht ansteckende Hauterkrankung. Ihre charakteristischen Merkmale sind rötliche, schuppende Hautveränderungen, oft begleitet von starkem Juckreiz. Die Krankheit verläuft in der Regel chronisch und tritt in Schüben auf. Sie kann auch andere Bereiche des Körpers betreffen. Obwohl Psoriasis bisher nicht heilbar ist, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um die Beschwerden zu lindern.

Symptome der Psoriasis

Die häufigste Form der Psoriasis ist die Psoriasis vulgaris. Bei dieser Form entwickelt die Haut rötliche Verfärbungen, die sich zu silbrig glänzenden, leicht erhabenen Veränderungen, sogenannten Plaques, entwickeln. Diese Plaques sind klar begrenzt und neigen zum starken Schuppen. Sie können auf beiden Seiten des Körpers an denselben Stellen auftreten, wie beispielsweise an beiden Ellbogen. Die erkrankte Haut kann stark jucken, vor allem während eines Schubs oder bei stärker ausgeprägter Psoriasis. Juckreiz kann dazu führen, dass die Haut durch Kratzen gereizt wird und es zu Verletzungen kommt.
Die Größe der Plaques kann stark variieren, mit Durchmessern von einem bis über 10 Zentimetern. Einige Menschen haben nur wenige Plaques an bestimmten Stellen, wie der Kopfhaut, während andere vermehrt Plaques an verschiedenen Körperstellen entwickeln.
Psoriasis kann grundsätzlich an allen Körperstellen auftreten, wobei Kopf, Ellbogen, Knie und Rücken besonders häufig betroffen sind. Sie kann auch in Hautfalten auftreten, wie in der Leisten- oder Gesäßfalte, unter den Achseln, im Genitalbereich oder zwischen den Brüsten. In diesen feuchten und reibungsintensiven Bereichen zeigt sich die Psoriasis meist weniger durch Plaques oder Schuppen.
Es gibt weitere Formen von Psoriasis, darunter Psoriasis pustulosa, bei der sich zusätzlich Eiterbläschen (Pusteln) auf der Haut bilden, und Psoriasis guttata, die vor allem bei Kindern und Jugendlichen auftritt und durch großflächigen Hautausschlag mit punktförmigen Papeln gekennzeichnet ist.

Ursachen und Risikofaktoren für Psoriasis

Die Ursachen der Psoriasis sind bisher nicht vollständig geklärt, aber genetische Veranlagungen spielen eine wichtige Rolle. Wenn ein Elternteil Psoriasis hat, beträgt das Risiko für ein Kind, ebenfalls zu erkranken, etwa 15 Prozent. Wenn beide Elternteile Psoriasis haben, steigt dieses Risiko auf etwa 40 Prozent. Es gibt keinen zuverlässigen Test, um vorherzusagen, ob jemand Psoriasis entwickeln wird, und es gibt keine bekannten Präventionsmethoden.

Häufigkeit von Psoriasis

Schuppenflechte ist vergleichsweise häufig und betrifft etwa 2 Prozent der Bevölkerung, was mehr als 1,5 Millionen Menschen in Deutschland entspricht. Männer und Frauen sind in ähnlichem Maße betroffen. Psoriasis tritt oft vor dem 40. Lebensjahr auf und entwickelt sich häufig in der Jugend oder im frühen Erwachsenenalter. In Fällen, in denen die Erkrankung später auftritt, geschieht dies oft zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr. Manchmal wird Psoriasis auch nach dem Alter des ersten Auftretens unterteilt, in Typ-1 (vor dem 40. Lebensjahr) und Typ-2 (zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr).

Entwicklung und Diagnose von Psoriasis

Die Entwicklung der Psoriasis variiert von Person zu Person und lässt sich nicht genau vorhersagen. Typischerweise verläuft die Erkrankung schubweise, wobei Phasen mit ausgeprägten Symptomen auf beschwerdefreie Phasen folgen können. Einige Menschen leiden jedoch kontinuierlich unter starken Psoriasis-Symptomen.
Verschiedene Faktoren können Schübe von Psoriasis auslösen. Dazu gehören unter anderem Sonnenbrand, zu heißes Duschen, bestimmte Chemikalien oder kleine Hautverletzungen durch Kratzen, Tätowierungen oder Piercings. Auch psychischer Stress, Infektionen sowie Nikotin oder übermäßiger Alkoholkonsum können einen Schub fördern. Bestimmte Medikamente, wie einige Malaria-Mittel, stehen ebenfalls im Verdacht, Psoriasis-Schübe auszulösen.
Es ist wichtig zu wissen, dass Psoriasis eine entzündliche Autoimmunerkrankung ist, die nicht nur die Haut betrifft. Etwa 25 Prozent der Menschen mit Psoriasis entwickeln auch Psoriasis-Arthritis, eine Gelenkentzündung. Bei Verdacht auf Psoriasis-Arthritis sollte umgehend ärztlicher Rat eingeholt werden, da eine frühzeitige Diagnose die Behandlungschancen verbessert und Gelenkschäden verhindern kann.
Psoriasis kann psychisch belastend sein und in einigen Fällen zu Depressionen oder Angststörungen führen. In solchen Fällen kann eine zusätzliche Behandlung, wie Psychotherapie, sinnvoll sein.

Gesundheitliche Auswirkungen von Psoriasis

Studien haben gezeigt, dass Menschen mit Psoriasis ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Dies könnte auf Faktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes oder ungünstige Cholesterinwerte zurückzuführen sein, die bei Psoriasis häufiger auftreten. Autoimmunreaktionen könnten ebenfalls eine Rolle spielen. Es ist auch wahrscheinlicher, dass Menschen mit Psoriasis chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa entwickeln.

Diagnose und Behandlung von Psoriasis

Die Diagnose von Psoriasis erfolgt normalerweise durch Hautärzte anhand der typischen Hautveränderungen. In einigen Fällen kann eine Untersuchung einer Hautprobe notwendig sein, insbesondere bei Psoriasis inversa, die sich nur in Hautfalten zeigt und meist keine Schuppen bildet. Die Nagelpsoriasis kann manchmal mit einer Nagelpilzinfektion verwechselt werden, aber eine Nagelprobe kann Klarheit bringen.
Die Schwere der Psoriasis wird anhand des betroffenen Hautanteils beurteilt:
– Leicht: Unter 5 Prozent
– Mittelschwer: 5 bis 10 Prozent
– Schwer: Über 10 Prozent oder Beteiligung empfindlicher Bereiche wie Kopf, Hände, Nägel, Füße oder Geschlechtsteile oder erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität
Die Behandlung von Psoriasis konzentriert sich darauf, die Symptome zu lindern, da die Erkrankung nicht heilbar ist. Die Behandlungsoptionen umfassen:
1. Hautpflege (Basistherapie): Pflege der betroffenen Hautstellen mit rückfettenden Salben, Cremes oder Lotionen, auch in beschwerdefreien Phasen.
2. Medikamente zum Auftragen (topische Therapie): Produkte mit entzündungshemmendem Kortison oder Vitamin-D3-Analoga werden für leichte Psoriasis empfohlen.
3. Lichttherapien: Bestrahlung der Hautläsionen mit ultraviolettem Licht (UV-Licht), oft in Kombination mit lichtempfindlich machenden Medikamenten.
4. Medikamente zum Einnehmen oder Spritzen: Immunsuppressiva wie Methotrexat, Fumarsäureester, Apremilast, Ciclosporin und Biologika werden bei mittelschwerer bis schwerer Psoriasis eingesetzt.
Es ist wichtig zu beachten, dass es keine nachgewiesenen Behandlungen mit pflanzlichen Mitteln, Nahrungsergänzungsmitteln oder anderen alternativen Therapien gibt, die zur Heilung von Psoriasis beitragen. Einzige Ausnahme ist möglicherweise eine Gewichtsabnahme bei stark übergewichtigen Personen mit Psoriasis.
Die Entfernung der Mandeln als Therapieoption für Psoriasis ist nicht durch Studien belegt und wird daher nicht empfohlen.

Leben mit Psoriasis

Psoriasis kann das tägliche Leben erheblich beeinflussen. Die Pflege der Haut und die Koordination der Behandlungen können herausfordernd sein. Der Juckreiz, insbesondere nachts, kann zu Schlafstörungen führen und die Lebensqualität beeinträchtigen. Menschen mit Psoriasis erleben gelegentlich soziale Ablehnung aufgrund der falschen Annahme, die Krankheit sei ansteckend.
Der Austausch mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppen kann hilfreich sein, um Erfahrungen, Gefühle und praktische Probleme zu besprechen. Selbsthilfegruppen bieten auch Informationsquellen und persönliche Unterstützung für Menschen mit Psoriasis und ihre Angehörigen. Sie können auf der Website der Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) geeignete Selbsthilfe-Angebote finden.