Polyzystisches Ovarialsyndrom

Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS): Ursachen, Symptome und Behandlung

Das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) ist eine Hormonstörung, die vor allem bei Frauen im gebärfähigen Alter auftritt. Es kann die Funktion der Eierstöcke beeinträchtigen und zu einer Vielzahl von Symptomen führen.

Was ist ein polyzystisches Ovarialsyndrom?

Das PCOS ist eine Hormonstörung, bei der die Eierstöcke nicht mehr oder nur eingeschränkt funktionieren. Normalerweise reifen in den Eierstöcken Eizellen zur Fortpflanzung heran und produzieren weibliche Sexualhormone. Bei Frauen mit PCOS produzieren die Eierstöcke jedoch zu viele männliche Sexualhormone wie Testosteron, was zu einem hormonellen Ungleichgewicht führt. Dies kann zu Unfruchtbarkeit führen, begleitet von kleinen zystenähnlichen Bläschen an den Eierstöcken.

Symptome des polyzystischen Ovarialsyndroms

Frauen mit PCOS zeigen oft unregelmäßige oder ausbleibende Monatsblutungen. Einige Frauen erleben auch einen ausbleibenden Eisprung und somit keine Monatsblutung. Ein weiteres Symptom ist Hirsutismus, bei dem vermehrte und kräftige Körperhaare in typisch männlichen Regionen wachsen, wie Oberlippe, Kinn, Rücken und Schamregion. Weitere Symptome können Akne, Übergewicht und selten auch Haarausfall, eine tiefere Stimme und eine vergrößerte Klitoris sein.

Ursachen und begünstigende Faktoren

Die genauen Ursachen des PCOS sind noch nicht vollständig verstanden, aber es wird vermutet, dass genetische Veranlagung eine Rolle spielt, da die Erkrankung in einigen Familien gehäuft auftritt. Zwischen 50 und 80 Prozent der Frauen mit PCOS haben Übergewicht und zeigen Insulinresistenz, was die Produktion männlicher Hormone weiter anregt und die Symptome verstärkt.

Häufigkeit und Folgen des PCOS

Das PCOS betrifft weltweit etwa 8 bis 13 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter, wobei es bei bis zu 70 Prozent unerkannt bleibt. Frauen mit PCOS können psychische Symptome wie Depressionen, Ängste und Essstörungen entwickeln. Es kann schwieriger sein, schwanger zu werden, und sie haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2 und Schwangerschaftskomplikationen.

Behandlung des PCOS

Die Behandlung des PCOS kann eine Veränderung des Lebensstils und Medikamente umfassen. Eine Anpassung der Ernährung und vermehrte körperliche Aktivität sind oft effektive Maßnahmen. Medikamente können helfen, den Hormonhaushalt zu regulieren und Symptome zu lindern. Eine Schwangerschaft ist nach einer erfolgreichen Behandlung möglich.

Feststellung und Behandlung eines polyzystischen Ovarialsyndroms (PCOS)

Das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) kann durch verschiedene Symptome erkannt werden:
– Funktionsstörungen der Eierstöcke (ovarielle Dysfunktion): Dazu gehören längerfristig unregelmäßige oder ausbleibende Monatsblutungen.
– Erhöhte Konzentration männlicher Sexualhormone: Ein Bluttest kann eine erhöhte Konzentration dieser Hormone nachweisen. Ein auffällig männlicher Behaarungstyp, auch als Hirsutismus bekannt, ist ein weiteres Anzeichen.
– Zystenähnliche Bläschen an den Eierstöcken: Ärztinnen und Ärzte können diese Hohlräume oder Bläschen durch eine Ultraschalluntersuchung der Eierstöcke feststellen.

Behandlung des polyzystischen Ovarialsyndroms

Die Behandlung des PCOS richtet sich nach den individuellen Symptomen und Zielen der Patientin:

Frauen ohne Kinderwunsch:

– Bei Frauen mit PCOS, die keine Schwangerschaft wünschen, werden häufig Empfängnisverhütungsmittel wie die Antibabypille verschrieben. Diese stabilisieren den Zyklus und reduzieren die Produktion männlicher Hormone, was auch die Behaarung reduzieren kann.
– Frauen, die keine Monatsblutung haben, haben ein erhöhtes Risiko für Gebärmutterkörperkrebs. Die Antibabypille kann dieses Risiko senken, indem sie den Zyklus stabilisiert. Alternativ kann Metformin verschrieben werden, ein Medikament, das die Insulinresistenz verringert, den Blutzuckerspiegel senkt und die männlichen Hormone reduziert.

Frauen mit Kinderwunsch:

– Frauen mit PCOS, die schwanger werden möchten, erhalten Medikamente, die den Eisprung fördern und so die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen.
– Eine Gewichtsabnahme vor der Medikamenteneinnahme kann bei Frauen mit Übergewicht die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft erhöhen.

Unterstützung im Alltag:

– Selbsthilfegruppen bieten Menschen mit PCOS und ihren Angehörigen die Möglichkeit, Informationen zu erhalten, sich beraten zu lassen und persönliche Erfahrungen auszutauschen.
– Auf der Website der Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) können Sie über eine Datenbank geeignete Selbsthilfe-Angebote finden.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Informationen in diesem Artikel keinen Arztbesuch ersetzen sollten und nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden dürfen. Bei Verdacht auf PCOS ist es entscheidend, medizinischen Rat einzuholen und eine angemessene Behandlung zu erhalten.