Gefahren in Lebensmitteln – unerwünschte Inhaltsstoffe

Unerwünschte Stoffe in Lebensmitteln verstehen

Im fortgeschrittenen Alter ist eine ausgewogene Ernährung von besonderer Bedeutung, um die Gesundheit optimal zu unterstützen. Lebensmittel können jedoch Stoffe enthalten, die bei übermäßigem Verzehr schädlich sein können. Dennoch können Sie sich in Deutschland auf eine hohe Lebensmittelsicherheit verlassen. Neben den vorgeschriebenen Höchstgrenzen für bedenkliche Substanzen spielt auch eine ausgewogene Ernährung eine wichtige Rolle für Ihr Wohlbefinden.

Unerwünschte Stoffe in Lebensmitteln – Ein Überblick:

Es gibt mögliche unerwünschte Stoffe in Lebensmitteln, wie beispielsweise Rückstände von Pflanzenschutzmitteln oder Kontaminanten wie Acrylamid und Weichmacher. Diese Stoffe können während der Produktion, Verarbeitung oder Verpackung in die Lebensmittel gelangen. Deutschland setzt strenge Kontrollen ein, um sicherzustellen, dass die vorgegebenen Höchstwerte für diese Stoffe eingehalten werden. Dadurch besteht in der Regel kein Gesundheitsrisiko für Sie.

Tipps für eine gesunde Ernährung und Zubereitung:

Sie können selbst dazu beitragen, Ihre Aufnahme unerwünschter Stoffe zu reduzieren. Eine korrekte Zubereitung der Speisen zu Hause kann einige dieser Stoffe minimieren. Zudem trägt eine abwechslungsreiche Ernährung dazu bei, Ihre Gesundheit zu schützen.

Wie gelangen unerwünschte Stoffe in Lebensmittel?

Unerwünschte Stoffe können auf verschiedene Weisen in Lebensmittel gelangen. Man unterscheidet zwischen Rückständen und Kontaminanten.
Rückstände: Das sind Überreste von Wirkstoffen und deren Abbauprodukten, die in oder auf Lebensmitteln zurückbleiben. Diese Abbauprodukte können sowohl im pflanzlichen als auch im tierischen Stoffwechsel entstehen. Deutschland verwendet Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft, um Ernteerträge zu schützen. Dadurch können Rückstände in Lebensmitteln auftreten. Allerdings werden diese sorgfältig überwacht und stellen normalerweise kein Gesundheitsrisiko dar.
Kontaminanten: Diese unerwünschten Nebenprodukte können während der Herstellung von tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln auftreten. Sie können auch aus anderen Quellen wie der Umwelt stammen. Beispiele für Kontaminanten sind Dioxine, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Acrylamid. Selbst Verpackungen können manchmal schädliche Stoffe auf Lebensmittel übertragen.

Unerwünschte Inhaltsstoffe in Lebensmitteln:

  • Rückstände von Pflanzenschutzmitteln: Pflanzenschutzmittel werden verwendet, um Obst, Gemüse und Getreide vor Schädlingen zu schützen. Diese Rückstände können sich in und auf den Lebensmitteln befinden.
  • Rückstände von Arzneimitteln: Tierische Produkte wie Milch, Eier, Fleisch und Fisch können Rückstände von Arzneimitteln enthalten, besonders von Antibiotika. Diese werden in der Tierhaltung eingesetzt, um Infektionen zu bekämpfen.
  • Schwermetalle: Einige Schwermetalle, wie Cadmium, Quecksilber und Arsen, können natürlicherweise in Lebensmitteln vorkommen. Es ist wichtig, die Aufnahme gesundheitsschädlicher Schwermetalle zu begrenzen, da sie sich im Körper ansammeln können.
  • Dioxine und PCB: Diese Verbindungen finden sich in der Umwelt und reichern sich in tierischem Fett an. Durch den Verzehr von Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten können Menschen Dioxine und PCB aufnehmen. Dioxine sind gefährliche Schadstoffe, die bei Verbrennungsprozessen entstehen, sei es durch industrielle Produktion oder durch Haus- und Waldbrände. Diese winzigen Partikel haften an Staubpartikeln und verteilen sich so in der Umwelt. Sogar Nutztiere nehmen Dioxine über ihre Nahrung auf, da diese an Futter- oder Bodenpartikeln haften.

Acrylamid und Furane: Unerwünschte Begleiter beim Erhitzen von Lebensmitteln

Beim Erhitzen von Lebensmitteln entstehen Acrylamid und Furane – unerwünschte Nebenprodukte der Lebensmittelherstellung. Acrylamid, hervorgerufen durch hohe Hitze und geringe Feuchtigkeit, bildet sich etwa beim Frittieren, Backen oder Braten. Besonders in Pommes, Brot, Knäckebrot und Kaffee findet es sich häufig.

Furane sind flüchtige Verbindungen, die in gerösteten oder stark erhitzten Lebensmitteln auftreten. Kaffee und geröstete Nüsse sind typische Quellen. Ein interessanter Fakt: Sogar Säuglinge können über Fertignahrungsmittel Furane aufnehmen.

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK): Versteckt in geräucherten Lebensmitteln

Geräucherte Lebensmittel, die oft für längere Haltbarkeit und besonderen Geschmack bevorzugt werden, können Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) enthalten. Diese finden sich vermehrt in Fisch-, Fleisch- und geräucherten Produkten. Beim Grillen von Fleisch über offenem Feuer entstehen ebenfalls PAK, die mit dem Rauch auf das Grillgut gelangen.

Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS): Unauffällige Gefahr in Beschichtungen

Materialien, die mit Antihaft-Beschichtungen oder beschichteten Lebensmittelverpackungen ausgestattet sind, könnten Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) enthalten. Diese chemischen Stoffe sind extrem stabil und können sich im Menschen und in der Umwelt ansammeln. PFAS nehmen wir hauptsächlich über Lebensmittel auf, doch auch die Aufnahme über die Atemluft ist möglich.

Schützen Sie sich und Ihre Lieben

Um sich vor diesen versteckten Gesundheitsrisiken zu schützen, empfehlen wir Ihnen:

  • Vielfalt genießen: Verzehren Sie eine abwechslungsreiche Ernährung, um die Aufnahme einzelner Schadstoffe zu minimieren.
  • Schonende Zubereitung: Braten, Backen und Kochen bei niedrigeren Temperaturen können die Bildung von Acrylamid reduzieren.
  • Bewusst einkaufen: Achten Sie auf geräucherte Lebensmittel und bevorzugen Sie frische Alternativen.
  • Umweltbewusst handeln: Reduzieren Sie Grillaktivitäten über offenem Feuer und entsorgen Sie Abfall verantwortungsbewusst.
  • Kritisch hinterfragen: Informieren Sie sich über Beschichtungen von Kochgeschirr und Lebensmittelverpackungen und wählen Sie bewusst aus.

Gesundheitliche Aspekte von Phthalat-Weichmachern und Kontaminanten in Lebensmitteln

Einsatz von Phthalat-Weichmachern in Kunststoffen

Phthalate dienen als Weichmacher für Kunststoffe und finden Anwendung in Kabeln, Schläuchen sowie Lebensmittelverpackungen. Die Übertragung von Phthalaten auf Lebensmittel kann beim Kontakt mit phthalathaltigen Materialien auftreten, etwa während der Verarbeitung oder durch die Verpackung selbst.

Phthalate und Lebensmittelkontakt: Was ist zu beachten?

Beim Kontakt mit Lebensmitteln können Phthalate aus den Materialien in die Lebensmittel übergehen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gibt umfassende Antworten auf häufige Fragen zu Phthalat-Weichmachern.

Gesundheitliche Risiken im Blick

Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und Arzneimitteln: Mengen von Pflanzenschutzmittel- und Arzneimittelrückständen in Lebensmitteln sind in der Regel unbedenklich. Kontrollen stellen sicher, dass vorgegebene Höchstmengen eingehalten werden.

Dioxine und polychlorierte Biphenyle (PCB): Einige Dioxine und PCB können das Krebsrisiko erhöhen und das Immunsystem sowie Fortpflanzungsorgane beeinträchtigen. Die Belastung durch diese Stoffe ist jedoch stark zurückgegangen.

Furane und Acrylamid: Tierversuche weisen auf potenzielle schädliche Wirkungen von Furane hin, während Acrylamid bei hohen Dosierungen im Futter genetische Veränderungen und Tumore begünstigen kann.

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK): Bestimmte PAK, die in Rauch und Aromen auftreten, können das Erbgut schädigen und Krebs verursachen. Lebensmittel werden gesetzlich auf PAK-Gehalt überwacht.

Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS): PFAS können die Immunantwort beeinträchtigen und zu höheren Cholesterinwerten führen. Schwangere sollten auf hohe PFAS-Konzentrationen im Blut achten.

Phthalat-Weichmacher: Gesundheitliche Aspekte

Es gibt verschiedene Phthalate mit unterschiedlichen schädlichen Auswirkungen. Einige beeinträchtigen die Fortpflanzungsfähigkeit, andere können Leber, Schilddrüse und Hirnanhangsdrüse schädigen. Um Gesundheitsrisiken zu minimieren, wurden Höchstgehalte für jedes Phthalat festgelegt.

Schutzmaßnahmen für Verbraucherinnen und Verbraucher

Höchstgehalte für Kontaminanten in Lebensmitteln wurden festgelegt, um die Verbrauchersicherheit zu gewährleisten. Produzenten garantieren die Lebensmittelsicherheit, und die amtliche Lebensmittelüberwachung kontrolliert die Einhaltung der Höchstgehalte.

So Schützen Sie Sich Beim Essen:

Unsere Tipps helfen Ihnen, beim Einkauf und Kochen von Mahlzeiten gesund zu bleiben. Diese Ratschläge sind besonders für Menschen ab 50 Jahren relevant und können Ihnen helfen, Ihre Gesundheit zu schützen:
Sauberkeit zählt: Waschen und Schälen
Vor dem Verzehr von Obst und Gemüse empfehlen wir, sie gründlich zu waschen oder zu schälen. Dadurch können Rückstände entfernt werden. Meist reicht kaltes Wasser aus, um dies zu tun – spezielle Reinigungsmittel oder warmes Wasser sind nicht erforderlich. Eine Gemüsebürste kann bei rauen Oberflächen hilfreich sein, und ein Trockenreiben nach dem Waschen kann ebenfalls Rückstände entfernen. Bei Salat können äußere Blätter bedenkenlos entfernt werden.
Sanftes Garen: Vergolden statt verkohlen
Beim Zubereiten von Gerichten durch Rösten, Anbraten, Backen oder Frittieren entstehen oft schädliche Stoffe wie Acrylamid und Furan. Um dies zu minimieren, empfehlen wir, Lebensmittel bei Temperaturen unter 180 Grad Celsius zu garen. Beachten Sie Zubereitungsempfehlungen auf Fertigprodukten und verzichten Sie beim Grillen darauf, das Grillgut zu verkohlen. Stattdessen ist eine schonende Zubereitung bei niedriger Hitze empfehlenswert.
Hinweis: Schutz beim Grillen
Wussten Sie schon? Um die Bildung von schädlichen Stoffen beim Grillen zu reduzieren, können Sie Grillschalen verwenden. Dadurch wird verhindert, dass Fett aus Fleisch und Marinade auf die Glut tropft.
Moderation ist der Schlüssel
Verzehren Sie Innereien von Nutz- und Wildtieren – die neben Schwermetallen auch Dioxine, PCB und PFAS enthalten können – in Maßen. Insbesondere Frauen in der gebärfähigen Phase, Schwangere, Stillende und Kinder sollten auf Wildschweininnereien verzichten.
Wildpilze klug genießen
Bei regelmäßigem Verzehr von Wildpilzen sollten Sie darauf achten, nicht mehr als 200 bis 250 Gramm pro Woche zu essen. Wildpilze können erhöhte Mengen an Cadmium und Quecksilber enthalten. Bei gelegentlichem Verzehr besteht jedoch keine Gesundheitsgefahr.
Achten Sie auf Zutaten: Raucharomen und Vielfalt
Vermeiden Sie Lebensmittel mit zugesetzten Raucharomen, wenn möglich. Prüfen Sie die Zutatenliste auf solche Zusätze. Eine abwechslungsreiche Ernährung ist ein weiterer Schlüssel zur Gesundheit. Durch vielfältige Nahrungsaufnahme minimieren Sie das Risiko, schädliche Stoffe aus einzelnen Lebensmitteln in geringen Mengen aufzunehmen. Gleichzeitig versorgen Sie Ihren Körper mit einer Vielzahl von Nährstoffen.
Denken Sie daran: Mit diesen einfachen Schritten können Sie Ihre Ernährung optimieren und Ihre Gesundheit im Blick behalten, insbesondere wenn Sie die 50 bereits überschritten haben.

Fazit:

Eine bewusste Ernährung ist besonders im Alter von großer Bedeutung. Trotz möglicher unerwünschter Stoffe in Lebensmitteln können Sie sich auf strenge Kontrollen verlassen, um Ihre Gesundheit zu schützen. Eine abwechslungsreiche Ernährung und richtige Zubereitung tragen zusätzlich dazu bei, die Aufnahme einiger dieser Stoffe zu reduzieren.