Varikozele

Varikozelen: Krampfadern im Hodensack

Varikozelen sind Krampfadern im Hodensack, die zwar häufig auftreten, aber oft keine Symptome verursachen. Dennoch können sie gelegentlich zu Schwellungen, Spannungsgefühlen oder dumpfen, ziehenden Schmerzen im Hoden führen.

Was ist eine Varikozele?

Varikozelen sind Krampfadern, die sich im Hodensack bilden. Ähnlich wie bei anderen Krampfadern entstehen sie, wenn das Blut in den Venen gestaut wird und diese dauerhaft erweitert sind. Eine Varikozele bildet sich im Venengeflecht entlang eines Samenstrangs, durch das das Blut aus dem Hoden zurück in den Körper fließt.

Welche Symptome verursacht eine Varikozele?

In den meisten Fällen verursacht eine Varikozele keine direkten Beschwerden. Gelegentlich können betroffene Männer jedoch Schwellungen, Spannungsgefühle oder dumpfe, ziehende Schmerzen im Hoden erleben.
Darüber hinaus kann eine Varikozele die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und in einigen Fällen zu ungewollter Kinderlosigkeit führen.

Wie entsteht eine Varikozele?

Es gibt verschiedene Ursachen für die Weitung der Venen im Hodensack. Diese können mit individuellen körperlichen Voraussetzungen zusammenhängen. Zum Beispiel kann das Blut langsamer fließen, wenn die Hodenvene im Becken fast im rechten Winkel in die Nierenvene mündet. Dadurch kann sich das Blut im Hodensack stauen und zu einer Krampfader führen.
Ein ungünstiger Einmündungswinkel tritt häufiger auf der linken Seite auf, weshalb Varikozelen dort häufiger vorkommen. Eine angeborene Schwäche der Gefäßwand kann ebenfalls eine Varikozele verursachen, ebenso wie geschwächte Venenklappen, ähnlich wie bei anderen Krampfadern.
In seltenen Fällen kann ein Tumor auf die Venen drücken und den Blutabfluss stören, was zu einer symptomatischen Varikozele führen kann.

Wie häufig sind Varikozelen?

Varikozelen treten vor allem bei Jungen und Männern im Alter von 15 bis 25 Jahren auf und betreffen schätzungsweise 5 bis 15 Prozent aller Männer.

Wie wird eine Varikozele diagnostiziert?

Eine Varikozele kann bei größeren Ausprägungen direkt sichtbar oder fühlbar sein. In einigen Fällen ist es jedoch notwendig, während der Untersuchung Druck auf den Bauch auszuüben, um die Krampfader mit Blut zu füllen und sie tasten zu können. Zur Identifikation kleinerer Varikozelen ist eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) erforderlich.

Wie wird eine Varikozele behandelt?

In den meisten Fällen kann eine Varikozele unbehandelt bleiben. Wenn jedoch die Möglichkeit besteht, dass sie die Zeugungsfähigkeit bei einem Mann mit unerfülltem Kinderwunsch beeinträchtigt, kann eine Behandlung empfohlen werden.
Es gibt drei mögliche Methoden zur Behandlung:
1. Verschluss der Vene: Dies kann mithilfe von Medikamenten oder speziellen kleinen Metallspiralen erreicht werden. Diese werden über einen Katheter in die Vene eingeführt und führen dazu, dass sich in der Krampfader ein Blutgerinnsel bildet, das die Vene verschließt.
2. Verödung: Bei dieser Methode wird ein Medikament verwendet, um die Blutgefäßwand anzugreifen und die Vene zu verkleben. Dieser Prozess wird als Sklerosierung bezeichnet.
3. Operation: In einer Operation trennt die Ärztin oder der Arzt die geschwollene Vene und benachbarte kleinere Venen ab oder bindet sie ab. Dieser Eingriff kann über einen größeren Schnitt beispielsweise im Hodensack oder in der Leiste durchgeführt werden.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Behandlung einer Varikozele auch zu Komplikationen führen kann, darunter Blutungen, Wundinfektionen, Verletzungen von Nerven oder die Bildung von Hodenschwellungen, die als Hydrozele bezeichnet werden.
Weitere Informationen, einschließlich der Frage, ob die Behandlung einer Varikozele die Fruchtbarkeit verbessert, finden Sie unter gesundheitsinformation.de.