Chronische lymphatische Leukämie (CLL)

Erkrankung des lymphatischen Organsystems

Chronische lymphatische Leukämie (CLL) ist eine Erkrankung des lymphatischen Organsystems. Betroffen sind vorwiegend ältere Menschen, mit einem mittleren Erkrankungsalter von 72 Jahren. Die CLL ist formal gesehen kein Leukämie-Typ, sondern ein langsam wachsendes Lymphom, obwohl sich die entarteten B-Lymphozyten auch im Blut nachweisen lassen. Diese Zellen gehören zu den weißen Blutkörperchen und sind normalerweise an der Immunabwehr beteiligt.

Die Symptome der CLL sind oft unspezifisch, aber schmerzlose Schwellungen der Lymphknoten sind ein häufiges Anzeichen. In fortgeschrittenen Stadien können Betroffene Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust und verminderte Leistungsfähigkeit erleben. Die Erkrankung schreitet langsam voran, und die Lebenserwartung hängt vom Stadium der Krankheit ab.

Die Diagnose basiert auf Blutuntersuchungen und körperlichen Untersuchungen, bei Bedarf kann eine Knochenmarkpunktion durchgeführt werden. Die Behandlung richtet sich nach dem Stadium und den Beschwerden der Patienten. In frühen Stadien wird oft abgewartet und beobachtet, während in fortgeschrittenen Stadien Chemotherapie, Immuntherapie oder zielgerichtete Therapien zum Einsatz kommen. Eine dauerhafte Heilung ist bisher nicht möglich, aber die Therapien können die CLL gut kontrollieren und die Lebensqualität verbessern.

Es gibt Risikofaktoren wie allergische Erkrankungen, Hepatitis-C-Infektionen und genetische Veranlagungen, die das Risiko für CLL erhöhen können. Zudem ist bekannt, dass berufliche Belastung mit bestimmten Chemikalien das Risiko erhöhen kann.

Die Informationen in diesem Artikel dienen zur Aufklärung, ersetzen jedoch keinen Arztbesuch. Es ist wichtig, ärztlichen Rat einzuholen und individuelle Behandlungsoptionen zu besprechen.

Die medikamentöse Behandlung der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) umfasst verschiedene Ansätze:
1. Zytostatika: Diese Medikamente bremsen das Zellwachstum und hemmen die Zellteilung. Sie werden je nach Gesundheitszustand und Risikofaktoren einzeln oder in Kombination in unterschiedlicher Dosierung verwendet.
2. Antikörper gegen CLL-Zellen: Diese Antikörper richten sich spezifisch gegen die CLL-Zellen und unterstützen das Immunsystem bei der Bekämpfung der Erkrankung.
3. Zielgerichtete Medikamente: Diese Medikamente greifen gezielt die besonderen Merkmale der CLL-Zellen an.

Die Wahl der Behandlung hängt von der individuellen Situation des Patienten ab. In seltenen Fällen kommen auch Operationen oder Strahlentherapie in besonderen Situationen zum Einsatz.

Bei Patienten, bei denen das Risiko eines raschen Fortschreitens der Leukämie besteht, kann eine allogene Stammzelltransplantation in Erwägung gezogen werden. Diese Therapie hat das Potenzial, die CLL zu heilen, ist jedoch sehr intensiv und mit belastenden Nebenwirkungen verbunden. Sie kommt daher nur für fitte Patienten ohne Begleiterkrankungen infrage.

Die Nachsorge bei CLL-Patienten ist individuell angepasst und richtet sich nach verschiedenen Faktoren, darunter die Ausbreitung der Erkrankung, das Rückfallrisiko und die durchgeführte Behandlung. Patienten, die im Frühstadium der Erkrankung ohne Symptome sind und “watch and wait” betreiben, benötigen keine spezielle Nachsorge im herkömmlichen Sinne. Bei behandlungsbedürftigen Patienten dient die Nachsorge dazu, Rückfälle oder Behandlungsfolgen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Es ist wichtig, dass CLL-Patienten von Hämato-Onkologen behandelt werden, Fachärzten für Blut- und lymphatische Systemerkrankungen. In frühen Stadien kann auch eine Untersuchung durch den Hausarzt in Absprache mit Fachärzten erfolgen.

Die Diagnose und Behandlung von CLL kann das Leben und den Alltag der Patienten erheblich beeinflussen, da Symptome wie Müdigkeit, Infektanfälligkeit und Einschränkungen der Leistungsfähigkeit auftreten können. Die Behandlung zielt darauf ab, die Erkrankung zu kontrollieren und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Eine individuell angepasste Vorgehensweise, die Bewegung, ausgewogene Ernährung und psychoonkologische Unterstützung einschließen kann, ist entscheidend, um besser mit der Erkrankung und den Therapiefolgen umgehen zu können.

Für die Behandlung von CLL sollten erfahrene Ärzte verschiedener Fachrichtungen eng zusammenarbeiten. Krankenhäuser, die viel Erfahrung in der Behandlung von Lymphomen haben, können sich als Onkologisches Zentrum mit der Schwerpunktbezeichnung “Hämatologische Neoplasien” zertifizieren lassen. Die Adressen solcher Zentren finden Sie auf der Website OncoMAP.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Prüfung der fachlichen Anforderungen in Deutschland keine Pflicht ist, und es können auch geeignete Kliniken geben, die bisher keine solche Prüfung beantragt haben.